Psychodynamische Kurzzeitgruppentherapie der sozialen Phobie: Beschreibung des Therapiekonzepts und einer Fallstudie

Abstract

Based upon the concept of supportive-expressive therapy (SET), we developed a psychodynamic group treatment manual for social phobia, with a special focus on the patients' individual core conflictual relationship themes, their universality, as well as interventions promoting group processes and therapeutic factors of group therapy. We introduce the new concept and report results of a pilot case study (N=8). Analyses revealed a pre-post-treatment effect size of g=0.64 (95% CI [0.29; 1.00]) on the primary outcome measure, the Liebowitz Social Anxiety Scale (LSAS). Furthermore we obtained positive evidence with regard to acceptance, safety and feasibility of the psychodynamic group therapy concept for social phobia. Subsequent proof-of-concept studies are required to foster treatment development and to proof the replicability of results.

Prinzipien der psychodynamischen Gruppenpsychotherapie

“…Daneben gibt es den Trend, zeitlich limitierte, fokussierte psychodynamische Gruppenkonzepte für spezifische Störungsbilder zu entwickeln. Beispiele hierfür sind die mentalisierungsbasierte Gruppentherapie bei Persönlichkeitsstörungen [8], Manuale für die Behandlung von Patienten mit unverarbeiteten Verlusten [9] oder der Transfer der supportiv-expressiven psychodynamischen Therapie der Sozialphobie auf das Gruppensetting [10].…”

“…Im deutschsprachigen Raum gibt es eine Tradition "intensiver" empirischer psychodynamischer Gruppentherapieforschung insbesondere im stationären Setting (z. B. Burlingame et al [10]), die möglicherweise noch weitere Evidenz hinzufügen würden. Stationäre Gruppentherapie.…”

Prinzipien der psychodynamischen Gruppenpsychotherapie

“…Verlusten [9] oder der Transfer der supportiv-expressiven psychodynamischen Therapie der Sozialphobie auf das Gruppensetting [10].…”

„Wir wollen in der psychotherapeutischen Versorgung … die Gruppentherapie fördern“

“…auch im psychodynamischen Kontext Studien mit der Frage beschäftigen, wie psychodynamische Gruppenbehandlung besser manualisiert werden kann (wie dies in einem bemerkenswerten Forschungsprojekt von Lorentzen gelungen ist [16,17]), aber auch fokussiert, um die knappen Ressourcen auch für psychodynamische Gruppenpsychotherapien optimal zu nutzen. Ein Transfer der so genannten supportiv expressiven psychodynamischen Psychotherapie auf das Gruppensetting erscheint hier ein vielversprechender Ansatz zu sein [18]. Die Psychotherapieforschung hat zusammengenommen in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten sehr viele Argumente dafür geliefert, dass die im Titel genannte Forderung, Gruppen im Versorgungssystem mehr anzuwenden und bekannter zu machen, durchaus gerechtfertigt erscheint.…”